Stunt Scooter Wiki - Basiswissen für Scooter Rider

Wissenswertes über Stunt-Scooter, Stuntscooter, Stuntroller, Freestylscooter und Co.



Weißt du aus welchen Bauteilen ein Stuntscooter aufgebaut ist und wie sich die einzelnen Bauteile in Ihrer Bauweise unterscheiden?

Auf dieser Seite möchten wir dir die einzelnen Stunt Scooter Komponenten und deren Technik inkl. einiger Montagetipps näher bringen.

Solltes du darüber hinaus noch technische Fragen zum Thema Stuntscooter haben, kannst du uns gerne über Telefon, E-Mail oder Kontoktformular kontaktieren. Wir helfen dir gerne weiter!

 
 

Stunt Scooter Bauteile:

 
 

Deck bzw. Trittbrett:


Bezeichnet die gesamte Länge der Deck Unterseite.
 

Deckbreite:


Wird an der Oberseite (Trittfläche) gemessen.
 

Standfläche:


Der Bereich zwischen Downtube und der Bremse wird als Standfläche bezeichnet.
 

Deck Headtube:


Bezeichnet den Teil des Decks indem die Gabel von unten nach oben hindurchgesteckt wird. Die meisten Decks im Stunt Scooter Bereich sind für integrated Headsets geeignet. Dies erkennt man am Deck an den Ausfräsungen an der Ober- und Unterseite der Headtube.
 

Deck Downtube:


Bezeichnet den Teil des Decks zwischen Headtube und der Trittfläche.
 

Steuerrohrwinkel:


Bei der Headtube wird meist auch der Headtube-Winkel angegeben. Je kleiner die Gradangabe, desto weiter ist das Lenkrohr nach hinten geneigt. In der Regel liegt dieser Winkel bei 82-83° Grad.
 

Headtube-Länge:


Die Länge zwischen Ober- und Unterseite der Headtube.
 

Concave:


Hier ist die Trittfläche des Decks leicht (meistens um 3 Grad) nach innen gewölbt. Dadurch wird ein besserer Halt beim Ausführen von Tricks erzeugt.
 

Deckgewicht:


Gewicht des Decks inkl. Achse und Spacer.
 

Griptape:


Wird auf das Deck aufgeklebt und erzeugt durch seine Sandpapier ähnliche Beschaffenheit optimalen Halt.
Wichtig: Beim Austausch vom Griptape immer alle Rückstände und Verschmutzungen vom Deck entfernen. Wenn man Deck und Griptape bei der Montage leicht erwärmt (z.b. mit Fön) hälts besser. ;-)

 

Headset-Typ:


Grundsätzlich unterscheidet man folgenden Headset Typen:
 
Threadet Headset
Dieser Headset Typ wird eigentlich nur noch bei billigen Einstiegsrollern verwendet. Anders als bei anderen Headset Typen wird mittels zweier Muttern (Schlüsselweite 36) die Compression erzeugt. Die beiden Muttern werden hierbei auf eine Gabel mit Gewindeschafft aufgeschraubt.
 
Threadless Headset
Hier werden Lagerschalen auf der Ober- und Unterseite der Headtube eingesteckt, in denen sich dann die Kugellager befinden. Der Gabelschafft hat kein Gewinde und das Deck keine Aussparungen an der Headtube.
 
Integrated Headset
Der im Stuntscooter Bereich eindeutig am meisten verwendete Headset Typ ist das integrated Headset. Diese geschlossenen Lagerringe werden an den Aussparungen an der Ober- und Unterseite der Headtube eingesteckt und sind somit optimal gegen Stöße und Verschmutzungen geschützt. Ein integrated Headset besteht aus folgenden Komponenten und werden von unten nach oben in dieser Reihenfolge eingebaut:
Gabellagerschale (crown race), 2x Kugellagerring, Zentrierring und Topcap.

 

Headset-Spacer:


Aluminiumringe die zur Distanzüberbrückung zwischen Topcap und SCS Klemme eingesetzt werden (z.B. wenn der Gabelschafft für eine SCS Montage zu lang ist).
 

Gabel:


Man unterscheidet One-Piece Gabeln (Forks) die aus einem Stück (z.B. gegossen oder CNC gefräst) bestehen und Two-Piece Gabeln die aus zwei Teilen zusammengeschweißt wurden. Die Gabel muss immer mit dem gewünschten Compression System abgestimmt sein. Es gibt deshalb Gabeln die für IHC, ICS, HIC und SCS geeignet sind. Bei der IHC Gabel ist der Gabelschafft z.B. dünner.

Im Stunt Scooter Bereich unterscheidet man folgende Gabeltypen:

Gabeln mit Gewinde: Diese können nur mit threadet Headsets (mit Gewinde) verwendet werden.

Gabeln ohne Gewinde: Diese können nur mit threadless Headsets oder integrated Headsets (je nachdem welches Deck verwendet wird) benutzt werden. Zudem unterscheidet man bei Gabeln ohne Gewinde nach deren Compression-System Geeignetheit.

IHC Gabeln besitzen einen dünneren Gabelschafft und sind nur mit einem IHC Compression System nutzbar.

HIC / SCS / ICS Gabeln besitzen einen dicken Gabelschafft und können i.d.R. wahlweise für SCS, HIC oder ICS verwendet werden.

 

Gabelschaft:


Bezeichnet die Länge des Schaftes vom unteren Gleitring bis zum Schaftende. Je nachdem welches Compression System und welches Deck mit welcher Headtube-Länge verwandt wird ist die Gabelschaft-Länge wichtig. Wichtig ist, dass der Gabelschafft bei Montage überhalb der Headtube nicht zu kurz ist. Das würde eine sichere Montage unmöglich machen. Sollte der Gabelschafft zu weit herausstehen (z.B. bei SCS Montage) müssten zusätzliche Headset-Spacer eingesetzt werden.
 

Compression-Typ:


Jeder Stunt Scooter benötigt ein Kompressionssystem. Es sorgt dafür, dass Gabel und Headset zusammengepresst werden und hier nichts mehr wackelt. Welches Compression System passend ist hängt von der Gabel und dem Lenker ab.

ICS: Eine Compression Schraube wird nach dem Ausbau der vorderen Rolle von unten in den Gabelschafft eingeführt und in ein Innengewinde (Starnut) im Lenker geschraubt. Kompatibel nur mit ICS geeigneten Gabeln und Lenker mit einem Standard Innendurchmesser mit Starnut.

IHC: Auf eine IHC Gabel wird ein IHC Shim aufgesteckt und eine Schraube von oben in den Gabelschafft eingeschraubt. Kompatibel nur mit IHC Gabeln und Standard- und Aluminiumlenker (jeweils mit Schlitz).

HIC: Auf eine HIC Gabel wird ein HIC Shim aufgesteckt und eine Schraube mit Beilagscheibe (Washer) von oben in den Gabelschafft eingeschraubt. Kompatibel nur mit HIC Gabeln und Oversizelenker (jeweils mit Schlitz).

SCS: Auf eine SCS geeignete Gabel wird die SCS Klemme aufgesteckt und innerhalb der Klemme eine Schraube mit Beilagscheibe (Washer) von oben in den Gabelschafft eingeschraubt. Kompatibel nur mit SCS Gabeln. Je nach SCS Klemme können Standard-, Oversize- und Aluminiumlenker (jeweils ohne Schlitz, bzw. mit SCS Adapter) verwendet werden.

 

Rollen:


Grundsätzlich unterscheidet man bei den Rollen den Rollendurchmesser, den Härtegrad der Lauffläche (PU) und dem verwendeten Material der Felge (core).
 

Rollendurchmesser:


Rollen mit einem Durchmesser von 100mm, 110mm und 120mm kommen am häufigsten im Stunscooter Bereich zur Anwendung. Wichtig: Die geeignete Rollengröße richtet sich nach der verwendeten Gabel und Bremse.
 

PU-Härtegrad:


Der Härtegrad des verwendeten PU (polyurethan) wird in einer Skala zwischen 0a und 100a angegeben. Üblicherweise werden für Stuntroller die Härtegrade von 85a bis 88a verwendet.
Es gilt also: Je kleiner die Zahl umso weicher der PU - Je größer die Zahl umso härter der PU Weiche Rollen haben mehr Grip. Härte Rollen dagegen weniger Reibung und sind deshalb auch schneller.

 

Rollenkern:


Bei richtigen Stunt Rollern wird eigentlich nur noch Aluminium als „Felgenmaterial“ verwandt. Dies ist wesentlich stabiler als Rollen mit einem Plastik/Nylonkern.
 

Kugellager:


Bei Stuntscooter Rollen werden z.Zt. „608er“ Kugellager verbaut.
8 mm Innendurchmesser - 22 mm Außendurchmesser  - 7mm Breite  
Die Qualität und Güte der Kugellager wird mit einer Hersteller/Industrienorm ABEC (Annular Bearing Engeneering Committee) angegeben. Diese Angabe beschreibt einen Präzisionsgrad bei der Herstellung von Kugellagern. Es bezeichnet nicht die Schnelligkeit oder die Lebensdauer der Kugellager. In der Regel werden ABEC 5, 7, 9 und 11 Kugellager angeboten. Die Qualität des Lagers nimmt entsprechend des ABEC Grades zu.

 

Bremse:


Grundsätzlich ist hierbei zu beachten, dass die Bremse zu dem verwendeten Deck passen muss. Diese unterscheiden sich u.a. von der Aufnahme und den Bohrungen.
Wichtig: Die Größe der Bremse ist immer auf den Rollendurchmesser abzustimmen. Auch wenn z.B. eine 120mm Bremse 100 bzw. 110mm Rollen aufnimmt ist der Hebelweg beim Bremsen zu weit, was wiederrum zum Brechen der Bremse führen kann.

 

Lenker:


Man unterscheidet zwischen Lenkern aus Stahl und Lenkern aus Aluminium. Auch Titan Lenker werden vereinzelt produziert. Da Aluminium sehr leicht und für ein Metall weich ist, sind diese Lenker sind insbesondere für sehr sauber fahrende Rider oder jüngere Fahrer geeignet. Am häufigsten werden Stahllenker verbaut, da hier eine hohe Stabilität erreicht wird. Titan Bars sind sehr leicht und stabil, haben jedoch Materialpreis bedingt einen sehr hohen Preis (i.d.R. über 200 EUR).
 

Lenkerhöhe:


Wird gemessen von der Unterseite des Lenkerrohres bis zur Oberkante des Griffrohres.
 

Lenkerbreite:


Wird von Außenkante zur Außenkante des Griffrohres (ohne Endkappen sog. Bar Ends) gemessen.
 

Lenkerrohr Außendurchmesser:


Man unterscheidet Standard und Oversize Lenker. Standard Lenker besitzen einen Außendurchmesser von 31.8mm, die dickeren oversize Lenker weisen einen Außen-Rohrdurchmesser von 34.9mm auf. Dieser Durchmesser ist wichtig, da hierzu die Klemme passen muss (siehe hierzu Klemmen). Beachte: Aluminium Lenker besitzen immer einen Oversize Außendurchmesser!
 

Lenkerrohr Innendurchmesser:


Man unterscheidet beim Lenkerrohr-Innendurchmesser ebenfalls zwischen Standard und Oversize. Bars aus Stahl gibt es sowohl in Standard als auch in Oversize Ausführung.
Aluminium Lenker haben zwar einen Oversize Außendurchmesser besitzen aber immer einen Innendurchmesser eines Standard Lenkers.
 
Da der Lenkerrohr-Innendurchmesser sowohl mit der Gabel als auch mit dem Compression System kompatibel sein muss, haben wir Euch folgende kurze Übersicht erstellt.

 
  ICS (mit Starnut im Lenkerrohr) IHC (mit Klemmschlitz) HIC (mit Klemmschlitz) SCS (ohne Klemmschlitz oder mit Adapter)
Standard Stahl Ja Ja Nein Standard SCS
Oversize Stahl nein Nein ja Oversize SCS
Aluminium Ja Ja Nein Oversize SCS
 
 

Backsweep:


Beim sogenannten Backsweep ist das Griffrohr (wie bei manchen Fahrradlenkern) in einem bestimmten Winkel (meistens 3 Grad) nach hinten gebogen.
 

Griffe:


Alle Griffe passen auf sämtliche Lenkerarten. Sie unterscheiden sich lediglich in der Grifflänge und am unterschiedlichem Griffgefühl.
 

Endkappen/Bar-Ends:


Diese werden als Griffabschluss seitlich ins Lenkerrohr eingesteckt und schützen sowohl die Hände als auch den Scooter.
 

Klemme:


Man unterscheidet zwischen Standard- und Oversize-Klemmen.
Eine Standard Klemme passt nur auf Stahllenker mit Standard Rohraußendurchmesser von 31.8mm.
Eine Oversize Klemme passt auf Stahllenker mit Oversize Rohraußendurchmesser (34.9mm) und Aluminium Lenker. Manche Oversize Klemmen besitzen einen sogenannten Shim (Reduzierring). Unter Verwendung des Shims sind solche Klemmen dann auch für Standard Lenker (31.8mm) geeignet.
 
Ansonsten unterscheidet man Klemmen anhand der Anzahl der Klemmschrauben was wiederrum Einfluss auf die gesamte Stabilität hat.

 

Gesamthöhe:


Bezeichnet die Höhe des Scooter vom Boden bis zur Oberkante des Lenkers. Im Gegensatz zu den Cityrollern ist der Lenker eines Stunt Scooter nicht höhenverstellbar. Anhand der angegebenen Gesamthöhe kann man schon vor dem Kauf, mittels eines Meterstabes zu Hause testen, ob die Höhe optimal passt.

Gehe dazu folgendermaßen vor:
1. Stell dich zunächst mit angezogenen Schuhen gerade hin.
2. Nun nimmst du einen Meterstab und misst vor dir vom Boden weg die angegebene Scooter Gesamthöhe.
3. Idealerweise sollte das Maß ca. auf Höhe deines Bauchnabels sein.

 

Gesamtgewicht:


Gewicht des Scooters mit allen dazugehörigen Teilen montiert. Soweit vorhanden handelt es sich um Angaben des Herstellers.
 

Max. Fahrergewicht:


Enspricht dem vom Hersteller angegebenen maximialen Fahrergewicht.
 

Altersempfehlung:


Enspricht dem vom Hersteller angegebenen empfohlenen Alter.